Sparkassen Zeitung

Economy

Burgenland: Liebevolle Schnuller

Ausgabe #1/2017 • #glaubandich

Was 1976 als Idee eines Kunststofftechnikers begann, ist heute ein Unternehmen mit 600 MitarbeiterInnen, das jährlich 70 Millionen Produkte produziert. Mit bunten Schnullern,  Fläschchen, Beißringen und Trinkbechern wurde MAM zur führenden Babyartikel-Marke.

Als sich Peter Röhrig zur Produktion von Schnullern entschied, arbeitete er noch im Kunststoffbetrieb seines Vaters. „Mir war damals bereits klar, dass ich etwas Eigenes machen wollte. Ich hatte viele Produktideen, unter anderem Mikrowellen-Geschirr. Mithilfe der Wirtschaftskammer wurden diese Ideen bewertet. Das Ergebnis war, dass der kieferfreundliche Schnuller das höchste Potenzial mit sich brachte“, blickt Peter Röhrig auf die Anfänge zurück.

Und es sollte nicht irgendein Schnuller sein, als junger Vater stellte Röhrig besondere Ansprüche an Design und Qualität. „Einen medizinisch funktionalen und gleichzeitig optisch ansprechenden Schnuller hat man Mitte der 70er Jahre vergeblich gesucht. Die meisten Produkte waren völlig lieblos – eine Scheibe, darauf ein komischer dicker Gummipfropfen. Mit der medizinischen Expertise für einen kieferfreundlichen Schnuller ging ich dann an die Wiener Universität für Angewandte Kunst und bekam die passende Unterstützung, weil die Idee überzeugt hat. 1976 wurde der erste Schnuller in Österreich verkauft“, erzählt Röhrig. Mit unerschütterlichem Glauben an seine Vision und sein Produkt wagte Röhrig auch gleich den Sprung über die Grenzen. Die Expansion nach Deutschland, Belgien, in die Schweiz und nach Finnland fand unmittelbar danach statt.

Das Team-Work von medizinischen ExpertInnen, TechnikerInnen und DesignerInnen wurde von Anfang an von allen Seiten positiv aufgenommen. „Wir folgen seit jeher dem Grundleitsatz: Form follows function, was eine gewisse Reihenfolge der Entwicklungsschritte mit sich bringt. Bis heute steht hinter jedem MAM-Produkt dieses Netz an ExpertInnen“, sagt Röhrig. Und der Erfolg kann sich sehen lassen: In den letzten Jahren konnte MAM Wachstumsraten von jeweils 20 Prozent verzeichnen. In den USA, in Großbritannien, Schweden, Israel, Brasilien und Chile ist MAM Marktführer bei Schnullern.

 Forschung im Burgenland

Eine besondere Rolle spielt die Forschung, denn immer neue Erkenntnisse erfordern eine aktive und funktionierende Produktentwicklung. Röhrig: „Wir arbeiten laufend an Produktinnovationen, etwa 85 Prozent unserer Produktentwicklungen wurden tatsächlich realisiert. Uns geht es nicht um die Anzahl der Innovationen, sondern um die Entwicklung von Produkten mit Mehrwert, basierend auf den Bedürfnissen von Babys und Eltern.“ Die Forschung und Produktentwicklung von MAM ist in Siegendorf im Burgenland angesiedelt. Als geografische Schnittstelle zwischen Produktionsstätte und Hauptsitz laufen im Burgenland die gesammelten Erkenntnisse zusammen und die Produkte werden dort wiederum weiterentwickelt und verbessert. „Da wir in den letzten drei Jahren ein wesentliches Wachstum verzeichnen konnten, haben wir kürzlich in Großhöflein einen Baugrund für das neue MAM Forschungs- und Entwicklungszentrum erworben. Um unsere Position als Innovationstreiber ausbauen zu können, setzen wir auch in Zukunft einen klaren Forschungsschwerpunkt.“

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"Ich bekam Anfang an die passende  Unterstützung,  weil die Idee  überzeugt hat.“  

Peter Röhrig,  Gründer und Geschäftsführer

Peter Röhrig schaffte es mit seinen MAMBabyprodukten
an die Spitze des Weltmarkts.

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