Drei Grazer Ingenieure wollen den milliardenschweren Markt der Smartphone-Lautsprecher mit ihrer Innovation umkrempeln.
Es muss ein erhabenes Gefühl gewesen sein. Nach drei Jahren penibler Arbeit, dutzenden Fehlversuchen, Pilotprojekten, Niederlagen, nach Durststrecken und Hoffnungsschimmern konnten Ferruccio Bottoni (CEO), Andrea Rusconi-Clerici (CTO) und Jörg Schönbacher (CFO) eine Weltneuheit präsentieren. Ihre Firma USound hatte in den vielen Monaten hinter verschlossenen Türen den kleinsten Lautsprecher der Welt gebastelt. Und sich damit die Chance erarbeitet, auf dem riesigen Kopfhörermarkt für gewaltiges Aufsehen zu sorgen. Denn die Smartphones werden nicht nur kleiner, sondern sich eines Tages vielleicht falten oder knicken lassen. Damit dann alle Funktionen des Geräts gewährleistet sind, braucht es intelligente Technik.
Die Lautsprecher sind so klein, dass sie unter den Rand eines Fingernagels passen. Sie benötigen 50 Prozent weniger Platz, kosten in der Herstellung etwa halb so viel wie herkömmliche Lautsprecher der Konkurrenz, verbrauchen kaum Energie und sollen auch in punkto Sound den größeren Geräten in nichts nachstehen. USound hat sein Produkt seit 2016 bis zur Marktreife entwickelt und es mit zahlreichen Patenten abgesichert. Mittels MEMS-Technologie (Micro Electro Mechanical Systems) ist eine extrem kleine, äußerst energieeffiziente und erstmals digitale Version eines Miniaturlautsprechers gelungen. 22 MitarbeiterInnen tüfteln mittlerweile in Graz an den Mikrolautsprechern. Bald werden es bedeutend mehr sein. Denn Anfang 2017 wurde ein aufsehenerregendes Investment mit der Beteiligungsgesellschaft eQventure und Lead-Investor Hermann Hauser aus Tirol abgeschlossen. BrancheninsiderInnen tuschelten, dass USound das erste österreichische Unicorn werden, sprich eine Unternehmensbewertung von über einer Milliarde Euro erreichen könnte.
Jetzt sammelt das Start-up vorerst zwölf Millionen Euro ein, die in den Ausbau der Organisationsstruktur und des Forschungsteams investiert werden. Denn USound will im Laufe des Jahres in die Serienproduktion gehen. Alle großen Smartphonehersteller haben bereits ein Probeexemplar erhalten. Geht es nach dem Gründerteam, sollen die Lautsprecher aber nicht nur in Kopfhörern zum Einsatz kommen. „Der Kopfhörermarkt ist nur der erste Schritt“, verrät Gründer Ferruccio Bottoni, „Anwendungen in Smartphones, Tablets und in vielen Bereichen des täglichen Lebens werden folgen. Wir stehen kurz vor Produktionsanlauf, denn das frische Kapital ermöglicht uns einen reibungslosen Start der Serien-
produktion.“
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„Der Kopfhörermarkt ist nur der erste Schritt.“
Ferruccio Bottoni, CEO und Gründer
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