Sparkassen Zeitung

Land und Märkte

Salzburg: Ein Export, bitte!

Ausgabe #1/2017 • #glaubandich

Wie ein Bier aus dem Salzburger Land in Hollywood einschlug.

Manche österreichischen KinobesucherInnen reiben sich verwundert die Augen. Etwa beim Actionstreifen „The Green Hornet“, als Seth Rogen seinen Durst mit einem Trumer Pils löscht. Oder  bei „Savages“ von Oliver Stone, als die Helden mit der gleichen Sorte versorgt werden, bevor sie mexikanischen Bösewichten den Garaus machen.

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"Bier darf und muss wieder Ecken und Kanten haben."

Josef Sigl, CEO Trumer Privatbrauerei

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Die Geschichte um das Salzburger Bier in Hollywood beginnt mit der Reise eines Amerikaners nach Australien. Carlos Alvarez gründete 1986 die Gambrinus Company, die dafür verantwortlich ist, dass Corona seit 1997 das beliebteste Import-Bier der USA ist. 2003, Alvarez war längst ein gemachter Mann, besuchte er Australien. Das war der entscheidende Augenblick, in dem sich die Strategie einer kleinen Brauerei aus dem Salzburger Land bezahlt machte. Josef Sigl, Geschäftsführer von Trumer Pils, war damals schon auf eine 16-jährige Erfolgsgeschichte stolz, die sein Bier in Australien feierte, und ist sich sicher, dass „wir eher zufällig entdeckt wurden“. Ein Bierkenner in „Down Under“ muss Alvarez eine Flasche Trumer in die Hand gedrückt haben. Der war jedenfalls schwer begeistert.

Kurze Zeit später stieß Alvarez in Wien ein zweites Mal auf das Gebräu aus Obertrum. Diesmal packte er die Gelegenheit am Schopf und nahm Kontakt mit dem Salzburger Familienbetrieb auf. Das Bier selbst, die Marke inklusive Rezeptur, sollte in die USA exportiert werden. Genauer nach Berkeley, Kalifornien. „Ein perfekter Standort für die Produktion unserer bekanntesten Pilsspezialität“, sagt Sigl. Die Trumer Privatbrauerei wurde 1601 gegründet und befindet sich seit 1775 im Besitz der Familie Sigl. Josef Sigl leitet das Unternehmen in achter Generation und stellt mit 45 MitarbeiterInnen sieben Biersorten her. „Nicht nur die hiesige Bierbranche, insbesondere auch die amerikanische befindet sich ja seit Jahren in einer Art Revolution. Bier darf und muss wieder Ecken und Kanten haben“, sagt Sigl. „Auch in Hollywood-Produktionen werden offensichtlich immer wieder Wege abseits vom Mainstream gegangen. Da kommen kleine, unbekanntere Marken wie unser Pils für Placements natürlich gerade recht."