Sparkassen Zeitung

Land und Märkte

Salzburg: Europa un der Hanf: eine wachsende Freundschaft

Ausgabe #1/2017 • #glaubandich

In den USA ist medizinisches Cannabis ein gigantischer Wachstumsmarkt,  in Österreich wird das Geschäft mit den Pflanzen immer noch kritisch beäugt.  Obwohl monatlich 250.000  Stecklinge verkauft werden. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von Kosmetika über Nahrungszusätze bis zu Medikamenten.

AIDS, Krebs, Spastiken, Migräne, Multiple Sklerose, ADHS, Morbus Crohn, Glaukom, Asthma, Arthritis,
Allergien, chronischer Schluckauf, Tinnitus, Darmreizungen, Tourette-Syndrom oder Depressionen – bei diesen und vielen anderen Krankheiten berichten PatientInnen von einer Linderung ihrer Beschwerden durch Cannabis.

In den USA ist Marihuana in 23 von 50 Staaten bereits für den medizinischen Gebrauch legalisiert. In Europa haben Tschechien, die Niederlande und Portugal durchwegs positive Erfahrungen mit der Legalisierung gemacht. In Deutschland wurde kürzlich die medizinische Nutzung von Cannabis erlaubt. Auch in Österreich werden pro Monat 250.000 Hanfstecklinge mit einem Umsatzvolumen von 1,25 Millionen Euro verkauft. Ergebnisse aus Forschung, Wissenschaft und Technik bringen die Politik zunehmend in Zugzwang. Es ist ein kaum entwickelter Markt mit jährlichen Wachstumsprognosen bis zu 20 Prozent, gelungenen Börsengängen in Übersee und einem Produkt, das vom Tee über Kosmetika und Medizin bis hin zur Kleidung auf dutzenden Wegen vermarktet werden kann – eine ideale Spielwiese für Entrepreneure. Auch in Österreich. Einer davon ist Roland Birner, der nahe Salzburg die plants4friends GmbH gegründet hat. Was die Legalisierung in Österreich angeht, ist er eher pessimistisch. „Ich denke, dass wir bis 2020 mit einer Legalisierung rechnen können. Bis dahin gehe ich offen und ehrlich mit meinem Geschäftsmodell um und zeige, was mit Cannabis alles möglich ist“, erklärt Birner. Zu seinen Kunden zählen Ärzte und PhysiotherapeutInnen, die ihren KundInnen bereits Therapien mit Ölen oder Salben auf Cannabis-Basis anbieten. „Die meisten sind hellauf begeistert über das Wirkungsspektrum.“ Aktuell fährt plants4friends eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne auf Conda: 200 InvestorInnen haben über 200.000 Euro investiert.

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"Ich denke, dass wir bis 2020 mit einer Legalisierung rechnen können. Bis dahin gehe ich offen und ehrlich mit meinem Geschäftsmodell um und zeige, was mit Cannabis alles möglich ist."

Roland Birner, Gründer

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