Sparkassen Zeitung

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175 Jahre alt und noch kein bisschen müde

Ausgabe #2/2017 • 8SAM_KEIT

Die Sparkasse Feldkirch feiert heuer das 175-Jahr-Jubiläum und ist gleichzeitig Gastgeberin beim Sparkassentag. Bis heute fühlt man sich der Region und dem Gemeinwohlgedanken verpflichtet. Ein Konzept, das so modern ist wie nie zuvor.

Das Jahr 1842 war ereignisreich: Karl May wurde geboren, Mozarts Witwe Constanze starb, die Wiener Philharmoniker wurden gegründet, die ersten Planwagen befuhren den Oregon-Trail nach Kalifornien und am Kölner Dom begann man nach über 300 Jahren Pause mit dem Weiterbau. In Bregenz wurde die Bodenseeschifffahrt gegründet, Schlumberger begann mit der Champagnerproduktion, und in Mailand war die Uraufführung von Verdis „Nabucco“. Aber auch die Sparkasse Feldkirch wurde vor genau 175 Jahren gegründet. Anton Steinberger, Vorstandsdirektor Sparkasse Feldkirch: „Geldinstitute im heutigen Sinn gab es vor knapp 200 Jahren noch nicht. In den armen Jahren nach den Napoleonischen Kriegen regte Kaiser Franz I. die Gründung einer Sparkasse nach deutschem und englischem Vorbild an. Pfarrer Johann Baptist Weber griff 1819 diesen Gedanken auf und gründete die ,Erste österreichische Spar-Casse‘ in Wien.“

VORSORGEEINRICHTUNG GEGEN VERARMUNG
Der Gründungsgedanke der Sparkassen als Gegengewicht zu den damaligen Bankhäusern – den einzigen damals existierenden Kreditinstituten – lag in der Schaffung einer Vorsorgeeinrichtung gegen die Verarmung der Bevölkerung und eines Instruments der Vermögensbildung der Erwerbstätigen. Daniel Mierer, Vorstandsdirektor Sparkasse Feldkirch: „Die Sparkasse hatte den Zweck, den Fabrik- oder LandarbeiterInnen eine Möglichkeit in die Hand zu geben, für das Alter, die Aussteuer oder auch für den Fall einer Erkrankung vorzusorgen. Das Leitmotiv – die Förderung der Spargesinnung und der Vorsorge – blieb bis heute in ihrem Kern unverändert.“

STARKE IDEE FASST FUß IM LÄNDLE
Die Idee der Sparkassen war ein wichtiger Beitrag für den sozialen Frieden im Land und setzte sich sehr schnell nach der Gründung der ersten Sparkasse in Wien in ganz
Österreich durch. Bereits 1822 kam es zur Gründung der ersten Sparkasse Vorarlbergs in Bregenz, an der die Sparkasse Feldkirch seit vielen Jahren zu rund einem Viertel beteiligt ist. Und bereits am 1. November 1842 wurde die Sparkasse Feldkirch eröffnet. Im Sparkassenverein waren neben dem Textilindustriellen Carl Ganahl als Vorsitzendem auch der damalige Generalvikar Georg Prünster sowie Feldkircher Kaufleute und Honoratioren vertreten, die auch für die Bonität des noch jungen Unternehmens persönlich hafteten. In der Gründungs-C harta heißt es: „Zweck der Sparkasse ist, dem Handwerker, dem Taglöhner, dem Dienstbothen, dem Fabriksarbeiter und anderen Personen der unbemittelteren Volksklasse ihre Ersparnisse sicher und fruchtbringend zu verwahren und sie dadurch zur Arbeitsamkeit und zur Sparsamkeit anzueifern.“

Die Sparkasse der Stadt Feldkirch erlebte gleich in den ersten Jahren große Kapitalzuflüsse. Nach nur 30 Jahren Aufbauarbeit konnte sie bereits Kredite für öffentliche Bauvorhaben wie den Bau einer Volksschule oder auch eines Zinshauses vergeben. 1900 wurde das erste Sparbuch ausgegeben, bis dahin wurden nur Sparkonten geführt. 1913 verwaltete die Sparkasse Feldkirch ein Vermögen von 13,2 Millionen Kronen und Spargelder von 12,1 Millionen Kronen und nahm damit den ersten Platz unter den Vorarlberger Sparkassen ein. Bis heute zählt das Institut zu den Top-Unternehmen in der Region und fühlt sich seinen Wurzeln verpflichtet. Vorstandsdirektor Steinberger: „Seit 175 Jahren fühlen wir uns den Menschen aus der Region und dem Gemeinwohl verpflichtet. Wie erfolgreich dieses Konzept ist, unterstreichen der lange Bestand, die solide Eigenmittelbasis und die kontinuierlich steigende Kundenanzahl.“

Runde Sparkassen-Jubiläen 2017
Name der Sparkasse  Jubiläum wann
Bregenz 195 2017
Feldkirch 175 2017
Dornbirn 150 2017
Hainburg 150 2017
Kufstein 140 2017