Sparkassen Zeitung

Land und Märkte

Innovativ, engagiert und nachhaltig

Ausgabe #4/2017 • Rückgrat der Wirtschaft

KMU haben dank ihrer Stärke einen wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaftsstruktur. Und egal in welcher Branche die Unternehmen tätig sind, sie haben alle eines gemeinsam: Sie erfüllen die Anforderungen des Marktes oft besser als große Unternehmen und besitzen durch ihre Flexibilität einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. Mit der Entwicklung von Spezialprodukten werden Nischen besetzt, denn die Betriebe haben die Möglichkeit ihre Ideen flexibel umzusetzen.

FELIX UND ERWIN

Habring² ist auch heuer
wieder für den Grand Prix
d‘Horlogerie nominiert.

Eine Kärntner Uhrenmanufaktur sorgt mit ihren Produkten für große Aufmerksamkeit, und das auch international. Unter dem Namen Habring² werden exklusive mechanische Uhren hergestellt. Felix und Erwin sind bewusst gewählte Namen für zwei der Modelle, um deren Wesen bestmöglich zu beschreiben. Felix ist das Einstiegsmodell bei Habring², Erwin der jüngere Bruder mit dem sprunghaften Sekundenzeiger. Beide Uhren werden mithilfe einer besonderen technischen Raffinesse nach den klassischen Vorbildern der 1950er Uhren hergestellt. „Für solche Neuheiten braucht man natürlich eine entsprechende Entwicklungszeit, zumal, wenn man wie wir diesen Job selbst erledigt. Hinter uns steht keine ‚Konstruktionsbude‘, sagt Richard Habring. In den Uhren steckt viel Leidenschaft und Handwerk, und dies ist das Erkennungsmerkmal der Marke. Maria Kristina und Richard Habring sind die stolzen „Eltern“ des kleinen Betriebs in Völkermarkt. Fairness und Verantwortung stehen für die Kärntner an oberster Stelle.

„Wir sind der Überzeugung, dass unsere Kleinheit und unsere Ehrlichkeit der Schlüssel zum Erfolg sind. Natürlich neben der fachlichen Kompetenz. Und deshalb möchten wir klein bleiben – denn ‚small ist beautiful‘. Wir sehen keinen Grund, unsere Marke aufzublasen. Habring soll kein Massenprodukt werden – und wird es auch niemals sein. Jede Habring-Uhr soll durch unser beider Hände gehen. Wir bürgen persönlich für die Qualität. Und zwar mit unserem guten Namen“, bekräftigt Maria Kristina Habring. Und der Erfolg gibt den beiden Uhrenherstellern Recht. Die Auftragslage ist gut, denn die Nachfrage ist groß. Dreimal wurde das Unternehmen bereits mit dem Grand Prix d‘Horlogerie, dem sogenannten Uhren-Oscar ausgezeichnet.

Auf Promi-Werbung wird bei Habring übrigens ganz verzichtet, denn man möchte den KundInnen ersparen, indirekt die SchauspielerInnen zu bezahlen – und die wahren Promis von Habring sind schließlich ihre Uhren.

WEIL REPARATUR NICHT GLEICH REPARATUR IST

Metaflex produziert mittels innovativem
Online-Konfigurator und weltweit einzigartiger
Produktionsanlage Kantteile für Spenglereien,
Hallen- und Fassadenbaufirmen per Mausklick.

Die „Karosserie Akademie“ in Alberschwende, geleitet von Geschäftsführer Wilfried Mennel, hat sich als kompetentes Unfall-Reparatur-Unternehmen rund um die Unfallinstandsetzung von Autos einen Namen gemacht. Mit Know-how und hochmoderner Technik kann das Unternehmen punkten. „Die technische Entwicklung in unserer Branche macht Riesenschritte, in der Entwicklung von Fahrzeugen werden die unterschiedlichsten Materialien herangezogen, die dem Leichtbau dienen. In der Elektronik gibt es starke Entwicklungen in Richtung Fahrerassistenz und autonomes Fahren. Aber auch Elektrofahrzeuge gehören zum Fortschritt, hier müssen wir unser Wissen täglich erweitern. Unser Motto lautet: Vorsprung durch Bildung und Technik“, gibt Wilfried Mennel zu Protokoll.

Gemeinsam mit seiner Frau Maria und dem Team aus zehn Angestellten sorgt er mit einem außergewöhnlichen Ausbildungsmodell für die Kfz- und Spenglerbranche immer wieder für Aufmerksamkeit. „Seit der Betriebsgründung 2002 genießt unser Unternehmen einen internationalen Namen, da unser zweites Standbein, die berufsbegleitende Ausbildung in der Karosserie Akademie, gepaart mit der Unfallinstandsetzung als Tagesgeschäft, einzigartig ist“, erklärt Mennel: „Fachkräfte kommen mittlerweile aus ganz Österreich, um die Ausbildung auf höchstem Niveau bei unserer Firma zu beginnen.“ Derzeit bildet das Unternehmen auch fünf Lehrlinge aus. Mennel: „Die Lehrlingsausbildung ist essenziell für die Standortsicherung in der Region. Das Lernen von Beruf und Handwerk, der Umgang mit dem Material und das Tragen von Verantwortung sind wesentliche Punkte der Lehrlings- und Berufsausbildung.“

PER MAUSKLICK ZUM FERTIGEN PRODUKT

Maria und Wilfried Mennel bieten neben
der Reparatur von Autos auch eine
berufsbegleitende Ausbildung in der
Karosserie Akademie in Alberschwende.

Das St. Pöltener Unternehmen Metaflex produziert Kantteile für Spenglereien, Hallen- und Fassadenbaufirmen per Mausklick über einen Online-Konfigurator. Und das binnen 48 Stunden. „Mit dieser Thematik beschäftigen wir uns schon seit mehr als zwölf Jahren. Dabei gehen die Aufträge automatisiert über Schnittstellen in die Produktionsanlage. Diese Fertigungsanlage ist weltweit einzigartig, eine hausinterne, individuelle Vernetzung aus mehreren Maschinen mit Roboter- und Fördertechnik“, erklärt Metaflex-Geschäftsführer Gerhard Resch. Die KundInnen profitieren von den Innovationen, denn die Abwicklung der Aufträge erfolgt schnell und klar. „Weil Ihre Zeit kostbar ist!“ – lautet der Leitspruch der Firma. „Wir beschäftigen uns seit vielen Jahren mit dem Thema Industrie 4.0 und sehen die laufende Weiterentwicklung und die Einbindung von technischen Möglichkeiten als Kern unseres internationalen Erfolgs. Vor allem umfangreiche und tiefgreifende Lösungen individuell angepasst anzubieten, sodass diese auch für kleine Unternehmen sinnvoll und leistbar sind, ist für uns ein Erfolgsrezept“, sagt Resch.

Im Oktober 2016 wurde die nuIT GmbH gegründet, die maßgeschneiderte Lösungen im Sinne von Industrie 4.0 anbietet. „Mittlerweile haben wir bereits Kundinnen und Kunden in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, Skandinavien und den USA, dazu noch Interessenten in Ländern wie Australien oder Frankreich. Wir sind gerade dabei ein weltweites Vertriebsnetz aufzubauen und etablieren uns im Bereich der prozess- und produktionsoptimierten Metallteilefertigung immer mehr als namhafter Anbieter von Softwarelösungen“, beschreibt Resch die Zusammenarbeit mit nuIT. „Der Umstand, dass wir einen produzierenden Betrieb mit einer IT-Firma kombinieren, wird von Kundinnen und Kunden sehr geschätzt und hilft uns den Fokus auf den Kundenbedürfnissen zu halten“, sagt Resch.

VOLLVERSORGUNG IN HOTEL & GASTRONOMIE

„Innovation aus Tradition“ – diesen Leitsatz hat das Innviertler Dienstleistungsunternehmen durch den Neubau des Firmensitzes in Eberschwang in allen Bereichen umgesetzt. Textilpflege Leitgeb ist als Serviceleitbetrieb stetig darauf bedacht auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, um seinen KundInnen beste Qualität zu bieten. Im Unternehmenssitz in Eberschwang werden Textilien von Hotels und Gastronomie sowie Berufsbekleidung für die Industrie und GeschäftskundInnen aus Oberösterreich und Salzburg professionell bearbeitet. Tisch- und Bettwäsche im Miet- und Lohnsystem: „Die Ansprüche der Gäste werden immer umfangreicher, wir helfen gerne dabei, den Qualitätsstandard zu erhöhen. Textilien von höchster Qualität werden unseren Kundinnen und Kunden entsprechend ihrem Bedarf bereitgestellt“, erklärt Geschäftsführerin Tina Märzendorfer.

Neben dem Quantensprung in den Bereichen Qualität und Produktivität wurden durch den Einsatz modernster Technik auch enorme Einsparungen in Wasser- und Energieverbrauch sowie bei Co2-Emissionen realisiert: Der CO2-Ausstoß je Kilowattstunde wurde nachweislich um über 30 Prozent gesenkt. Der Frischwasserverbrauch liegt bei 5,8 Liter pro Kilogramm Wäsche; zum Vergleich: 15 bis 18 Liter benötigt man im Privathaushalt. Die Hygienestandards entsprechen allen Anforderungen aus dem Hotel- und Gastronomiebereich, wie auch den strengen Richtlinien der Lebensmittelindustrie. Textilpflege Leitgeb wird regelmäßig von der HygCen Austria überprüft und entsprechend ausgezeichnet. Gute Kundenbetreuung ist für das über 400 Jahre alte Traditionsunternehmen der wesentliche Grund des Erfolgs. „Als ausgezeichneter Serviceleitbetrieb profitieren wir durch die Zufriedenheit unserer KundInnen. Durch eine Vielzahl an Weiterempfehlungen wachsen wir stetig“, sagt Tina Märzendorfer: „Deshalb sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Freude daran haben, unsere Kundinnen und Kunden zu begeistern.“