Sparkassen Zeitung

Werte

Schritt in die Zukunft

Ausgabe #4/2017 • Rückgrat der Wirtschaft

Der Begriff Digitalisierung ist in aller Munde. Hier den Anschluss nicht zu verpassen, ist für die heimische Wirtschaft essenziell – Klein- und Mittelbetriebe sind gefordert.

Wer denkt, dass die Digitalisierung nur große Industriebetriebe betrifft, der irrt. Auch Klein- und Mittelbetriebe müssen sich mit dem Thema auseinandersetzen, um in Zukunft bestehen zu können. „Digitalisierung ist keine Frage der Branche oder der Unternehmensgröße. Auf Seiten der Unternehmen muss das Digitalisierungstempo jedoch deutlich erhöht werden, damit Österreich den internationalen Anschluss nicht verliert“, sagt Dietmar Kotras, Managing Partner bei DXC Technology Austria.

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„Die Digitalisierung birgt unglaubliche Chancen, nicht nur für Vermarktung und Vertrieb, sondern für sämtlich Bereiche eines Unternehmens.

Dietmar Kotras, Managing Partner, DXC Technology Austria

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Die Digitalisierung wird zu grundlegenden Veränderungen der Marktbedingungen führen. In 55 Prozent der Unternehmen ändert sich dadurch das Geschäftsmodell. Und da heißt es keine Zeit mehr zu verlieren, denn das Veränderungstempo ist enorm. Das Thema Digitalisierung betrifft viele Bereiche in den Betrieben, von der elektronischen Rechnung über digitale Geschäftsprozesse bis hin zur Logistik. Auch E-Commerce und Social Media, also den elektronischen Verkauf und das elektronische Marketing, darf man nicht vergessen. Digitalisierungs-Experte Kotras: „Die Digitalisierung birgt unglaubliche Chancen, nicht nur für Vermarktung und Vertrieb, sondern für sämtliche Bereiche eines Unternehmens – es werden Innovationen forciert und es wird grundlegend eine bessere Vernetzung ermöglicht. Unternehmen im ländlichen Raum brauchen nicht mehr hinter den urbanen Ballungsgebieten zurückstehen.“

KNOW-HOW DER MITARBEITERINNEN IST GEFRAGT

Entscheidend ist natürlich, wie es um die digitalen Kompetenzen und das Know-how der MitarbeiterInnen bestellt ist. Ein Punkt, der den heimischen KMU bewusst ist: Neun von zehn Unternehmen bieten ihren MitarbeiterInnen Weiterbildung an, Österreich liegt damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 66 Prozent. Sind auch die Unternehmen abseits der Landeshauptstädte für die digitale Zukunft gerüstet? „Die Potenziale werden bereits heute weit abseits der Landeshauptstädte genutzt. Mit dem seit langem avisierten Breitband-Ausbau und 5G-Lösungen wird die existierende Infrastruktur weiterentwickelt, um entsprechende Rahmenbedingungen für alle Unternehmen zu schaffen“, erklärt Kotras. Noch lässt der Breitbandausbau in vielen Regionen auf sich warten. Ist es aber einmal soweit, dann rückt der überregionale oder gar weltweite Vertrieb der Waren für die heimischen KMU in greifbare Nähe. Die steigende Nachfrage nach regionalen Produkten in einer globalisierten Wirtschaft bietet weitere Chancen für KMU. Regionale Produkte werden zunehmend über Online-Shops vertrieben, dabei spielt es keine Rolle mehr, wo das Unternehmen zu Hause ist. Ausschlaggebend wird jedoch sein, sich den neuen Herausforderungen zu stellen, Kompetenzen aufzubauen und zukunftsfit zu werden.