Sparkassen Zeitung

Im Fokus

E-ID als Motor der Integration

Ausgabe #6/2017 • Glück

Startschuss für technologiebasierten Retail-Binnenmarkt

Der Österreichische Sparkassenverband weist die EU-Kommission seit Jahren darauf hin, dass das Retail-Geschäft überwiegend auf lokaler Ebene stattfindet. Im laufenden Retail-Aktionsplan wurde nun dieser Ansicht entsprochen. Im Mittelpunkt der Binnenmarkt-Vision stehen nicht mehr die BürgerInnen, die sich aufmachen sollen, um von Mitgliedsland zu Mitgliedsland auf Kontoschnäppchenjagd zu gehen. Heutzutage können sich die VerbraucherInnen gemütlich vom Sofa aus auf die digitale Reise begeben. Im Mittelpunkt steht daher das Beseitigen von rechtlichen Hürden für die digitalen Vertriebskanäle.

E-ID auch für Bankgeschäfte

Die Kommission arbeitet daran, dass die grenzüberschreitende Nutzung elektronischer Identifizierungsmittel und die Übertragbarkeit der nötigen KYC‐Daten auf der Grundlage der eIDAS‐VO erleichtert werden. Das soll Banken ermöglichen, NeukundInnen unionsweit zu identifizieren und zu authentifizieren. Die Kommission hat Expertengruppen eingesetzt, um Prinzipien und Leitlinien zu entwickeln, wie etwa grenzüberschreitend Sorgfaltspflichten eingehalten werden können. Der Sparkassenverband nimmt an diesen Expertengruppen teil, bis Jahresende sollen erste Ergebnisse vorliegen. Aber nicht nur jene E‐ID‐Mittel gemäß eIDAS‐VO sollen unionsweit anerkannt werden, auch eigene Banklösungen sollen für eine nationale und grenzüberschreitende digitale Kundenbeziehung gegenseitige Akzeptanz finden. Um hier die Interoperabilität zu fördern, startet die Europäische Sparkassenvereinigung eine Reihe von Workshops zu E‐ID und Kooperationsmöglichkeiten zwischen Sparkassen und FinTechs.