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Land und Märkte

Holz- und Herzklopfen - Das Traditionsunternehmen Holzbau Maier

Ausgabe #1/2016 • Wirtschaft, Region, Werte ... sind weiblich.

HOLZ- UND HERZKLOPFEN SEIT ÜBER 45 JAHREN

In Bramberg, am Eingang zum Nationalpark Hohe Tauern im Bundesland Salzburg, verarbeitet Holzbau Maier seit 1967 erstklassiges heimisches Winterholz aus Hochlagen über 1.200 Meter. Das Familienunternehmen setzt auf handwerkliche Qualität, ein Komplettangebot und eine weibliche Dreier-Führung.

1969 fertigt das Unternehmen Maier die ersten Holzhäuser aus wintergeschlagenen, massiven Blockholzbohlen. Herbert und Hilde Maier gründen das Familienunternehmen mit einfachsten Mitteln – in einer gepachteten alten Werkstätte und mit zwei gebrauchten Maschinen. Herbert übernimmt die technische Leitung und seine Frau Hilde die Buchhaltung. Die Fähigkeit der Maiers, die regionaltypischen Architekturwünsche der Bauherren authentisch umzusetzen, wird ausschlaggebend für nachhaltigen Erfolg. Erfolg, der nur drei Jahre später, 1970, für die Anschaffung der ersten Abbundmaschine zur Herstellung von Blockwand-Eckverbindungen genutzt wird. Ein Jahr danach wird ein Grundstück für den Betriebsneubau in Bramberg gekauft.

47 JÄHRIGE ERFAHRUNG UND JUNGE IDEEN

1980 tritt Tochter Gundi Maier in die Firma ein – zu diesem Zeitpunkt zählt der Betrieb bereits 85 MitarbeiterInnen und 28 Lehrlinge. Nach und nach wird das Unternehmen erweitert und wächst beständig. Holzhäuser sind gefragt – der Export nach Deutschland beginnt. Heute gibt es Holzhaus-KundInnen in Österreich, Deutschland, Frankreich, Südtirol, der  Schweiz, Spanien und sogar in  den USA, die sich an der unverkennbaren Bauweise und dem heimeligen Holz-Geruch erfreuen. Die Unternehmensleitung des Maier-Teams liegt seit  2010 in den Händen der beiden Töchter Gundi und Birgit. Gundi Maier ist verantwortlich für den kaufmännischen Bereich. Birgit Maier ist Architektin und leitet Marketing, Verkauf, Planung und Technik.

Internes Fachwissen bildet die Voraussetzung für innovatives Arbeiten: „Viele MitarbeiterInnen aus der Anfangszeit des Unternehmens sind heute noch bei uns. Diese gutausgebildeten Fachkräfte sind der Pfeiler des Unternehmens“, betont Birgit Maier, die das Unternehmen zusammen mit ihrer Schwester in zweiter Generation leitet. „Wir lernen weiter mit jedem Haus, das wir bauen. Das gehört mit zur Tradition unseres Unternehmens.“ Mit diesem Innovations- Informationskreislauf wird sichergestellt, dass stets nur die besten Techniken und Materialien zum Einsatz kommen.

ZUHAUSE IN DER MÄNNERDOMÄNE BAU

Holzbau Maier profitiert auch von der Fangemeinde von Massivholzbauweisen. Verwendet werden überwiegend heimische Hölzer, hauptsächlich Lärche und Fichte, daneben Zirbe, Ahorn, Eiche, Kirsche, Nuss, Buche und Altholz. Das verwendete Massivholz wird seit über 45 Jahren in der Zeit von November bis Januar in Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesforsten geerntet, ausschließlich aus Hochlagenwäldern über 1.200 Meter.

Der Bereich Massivbauweise ist stark wachsend, auch weil immer mehr junge, aufstrebende ArchitektInnen die Vorzüge dieser neuen Trockenbauweise mit ihren kurzen Bauzeiten
für ihre KundInnen nutzen wollen. Zudem hat man in den letzten Jahrzehnten gemeinsam mit mehreren Unternehmerfamilien der Tourismuswirtschaft und deren ArchitektInnen in bekannten Salzburger und Tiroler-Fremdenverkehrsgebieten Hotelneubauten und Hotelerweiterungen realisiert, die immer die regionaltypischen Bauformen und die Handschrift der Bauherren perfekt darstellen.

Ob es als Frau schwierig war, sich in der männerdominierten Baubranche durchzusetzen? „Ein wenig dicke Haut ist schon notwendig“, erklärt Birgit Maier. „Ich habe aber durchwegs positive Erfahrungen gemacht. Als Frau fällt man auf und hat es damit auch einfacher, in Gesprächen durchzukommen. Zudem hat man es erfreulicherweise bei den Auftraggebern oft mit weiblichen Ansprechpartnern zu tun.“

Das weibliche Führungsteam von Holzbau Maier: die Schwestern Gundi (links) und Birgit (rechts) mit Mutter Hilde
Das weibliche Führungsteam von Holzbau Maier:
die Schwestern Gundi (links) und Birgit (rechts) mit Mutter Hildetion