Sparkassen Zeitung

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EDITORIAL

Ausgabe #2/2018 • Tradition, Innovation

Liebe Leserin, lieber Leser!

Traditionsbetriebe in der Landwirtschaft oder im Weinbau werden auf den ersten Blick meist nicht als Vorreiter bei Innovationen empfunden. Auch Banken gelten eher als traditionell. Aber dieses Bild ändert sich sehr rasch, wenn man genauer hinsieht und die vielfältigen Innovations- und Digitalisierungsschritte der Unternehmen kennenlernt, die man auf den ersten Blick als eher konservativ eingestuft hätte. Denn Tradition und Innovation sind kein Widerspruch. Sie ergänzen sich sogar hervorragend, wie wir in der aktuellen Ausgabe des Sparkassenmagazins zeigen.

Bekannte heimische TraditionswinzerInnen wie Jurtschitsch & Co. verraten uns, welche – auch technisch – ausgeklügelte Bewirtschaftung und Produktion ihren edlen Tropfen vorausgehen. Ebenso gewährt uns das Tiroler Familienunternehmen Lindner Einblicke in seine High-Tech-Traktorenserie und das 2015 gegründete niederösterreichische AgTech-Start-up Farmdok in seine intelligenten Technologien zur Automatisierung landwirtschaftlicher Aufzeichnungen. Auch die Sparkassengruppe hält der Spannung zwischen Tradition und Innovation stand. Während sie auf eine fast 200-jährige Geschichte zurückblickt, setzt sie gleichzeitig mit ihrem hochmodernen Banking George neue Maßstäbe und begeistert bereits über zwei Millionen UserInnen im In- und Ausland dafür.

Auch die Industrie hat auf den globalen, schärferen Wettbewerb und stets kürzer werdende Produktionszyklen reagiert, indem sie immer effizienter und moderner wird. Wie sie das schafft, dazu haben wir Herwig Schneider, den Leiter des Industriewissenschaftlichen Instituts befragt, der auch auf adäquate industriepolitische Rahmenbedingungen durch die Politik pocht. Diese kommt in Gestalt von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zu Wort, die mit Erste Bank Oesterreich CEO Stefan Dörfler ausführlich über Infrastruktur, Bürokratieabbau und die Digitalisierung des ländlichen Raums diskutiert.

Was Strukturwandel in der Landwirtschaft wirklich bedeutet, belegen sehr deutlich die Betriebszahlen: 1951 gab es in Österreich noch 433.000 landwirtschaftliche Betriebe, 2016 waren es nur mehr 162.000. Parallel dazu hat sich die durchschnittliche Betriebsgröße im gleichen Zeitraum von rund 18 Hektar auf 45 Hektar drastisch gesteigert. Und das Bio-Bewusstsein ist stark gestiegen. Über 20 Prozent der Betriebe sind heute Bio-Betriebe, laut Landwirtschaftskammer um 5.500 mehr als noch vor 15 Jahren.

Wenn wir schon bei steigenden Zahlen und gesellschaftlichem Bewusstsein sind: Wussten Sie, dass die Sparkassen und Sparkassenstiftungen letztes Jahr 22 Millionen Euro für Gemeinwohlaktivitäten zur Verfügung gestellt haben, über drei Millionen mehr als im Jahr davor? Diesem Thema und den spannenden Jugendprojekten der Initiative zusammen.helfen widmen wir unseren Werte-Teil der vorliegenden Ausgabe.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und einen „wertvollen“ Lesegenuss!