Sparkassen Zeitung

Economy

Die Zukunft findet bereits statt

Ausgabe #2/2018 • Tradition, Innovation

Egal ob Großbetrieb, klein- oder mittelständisches Unternehmen, die heimischen Betriebe scahffen das Kunststück Tradition und Innovation miteinander zu verbinden. Die Tradition bildet dabei oft das Fundament, auf dem die Erneuerung und die Weiterentwicklung aufbauen. 

Es geht nicht immer darum sich selbst und die Branche neu zu erfinden, oft genügt ein neuer Denkansatz, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Was den vielfältigen heimischen Betrieben gemein ist, ist die Lösungsorientiertheit und das Wissen um die Gefahr von Stillstand.

VIELFÄLTIGE GESCHÄFTSFELDER

Die Wurzeln des Familienunternehmens Fill gehen zurück ins Jahr 1966. Aus dem Schlossereibetrieb mit zwei Mitarbeitern wurde mittlerweile ein Global Player. Das Sondermaschinen und Anlagenbauunternehmen ist in den Geschäftsfeldern Automotive, Aerospace, Sport, Energy sowie Holz & Bau erfolgreich. Auch wenn die KundInnen auf der ganzen Welt zuhause sind, der Firmensitz im Innviertel stand nie zur Diskussion. „Für ein innovatives Unternehmen wie Fill gibt es weltweit kaum bessere Plätze. Bodenständigkeit, Lebensqualität und Innovationskraft zeichnen die Region aus. Es gibt viele tolle Firmen, mit denen eine erfolgreiche Zusammenarbeit möglich ist. Mit Herz, Hausverstand und Handschlagqualität geht man hier ans Werk“, sagt Firmenchef Andreas Fill: „Fill ist sowohl technisch als auch menschlich die beste Ideenfabrik. In unserem Werk in Gurten entwickeln und bauen innovative Köpfe mit Leidenschaft zur Technik Maschinen und Anlagen, auf denen Teile für modernste Flugzeuge, Komponenten für die Hightech- Autos von morgen oder die Rennski für den nächsten Olympiasieger entstehen.“

MODERNES IMAGE

Das Traditionsunternehmen Vossen ist bekannt für seine Frottierwaren. Die Textilfirma im südburgenländischen Jennersdorf hat es sich zum großen Ziel gesetzt eine Weltmarke zu werden. Mit einem modernen Image und der Hilfe von namhaften österreichischen Designerinnen wie Lena Hoschek und Martina Hörmannseder will man auch die Gunst der jüngeren Käuferschicht gewinnen. Vossen produzierte im Vorjahr insgesamt sechs Millionen Handtücher, Badetücher, Bademäntel und Badteppiche. Der Exportanteil liegt bei 70 Prozent, in 43 Ländern schätzen KundInnen die hohe Qualität der Vossen-Produkte. Am Standort in Jennersdorf wurde im Vorjahr in ein neues Logistikzentrum investiert und weitere Investitionen sind geplant. „Es ist ein Bekenntnis zum Standort. Es ist eine klare Absicherung der Arbeitsplätze. Wir haben nicht 1,2 Millionen Euro hier investiert, um in ein paar Jahren wieder alles in Frage zu stellen“, versichert Vossen-Geschäftsführer Werner Blohmann. Das Jahr 2017 war mit einem Umsatz von mehr als 34 Millionen Euro durchwegs positiv. „Und wir haben gute Voraussetzungen geschaffen, das Jahr 2018 noch erfolgreicher gestalten zu können.“

DIGITALISIERUNG HÄLT EINZUG

Seit 87 Jahren ist Internorm ein reines Familienunternehmen und hat sich von einer Ein-Mann-Schlosserei zur größten international tätigen Fenstermarke Europas entwickelt. Innovationskraft und Traditionsbewusstsein prägen den Weg des Unternehmens. Im Geschäftsjahr 2017 konnte die Internorm International GmbH erneut deutliche Zuwächse verzeichnen. Der Umsatz erhöhte sich um drei Prozent auf 331 Millionen Euro, der Auftragseingang stieg um vier Prozent. Im heurigen Geschäftsjahr werden wieder rund 24 Millionen Euro investiert, um die Qualitäts- und Innovationsführerschaft weiter auszubauen. „2018 wird uns die Digitalisierung noch stärker beschäftigen als bisher schon. Unser Ziel ist es, das Erlebnis und den Nutzen für unsere Kundinnen und Kunden sowie Partnerinnen und Partner weiterhin zu optimieren. Sichtbar wird das beispielsweise an neuen Verkaufsunterlagen, die mit Augmented-Reality-Elementen angereichert werden. Mit einem handelsüblichen Smartphone kann man so multimediale Inhalte zu den jeweiligen Themen abrufen – also etwa 3-D-Visualisierungen oder Videos“, erklärt Internorm-Geschäftsführer Johann Pichler.

GEMEINSAM STARK

Wie man als Handwerksbetrieb im Waldviertel erfolgreich überlebt? Das Rezept heißt hier: Synergien und das Gemeinsame nutzen, denn als kleiner Einzelkämpfer hat man es doppelt schwer. Aus diesem Grund wurde die Initiative Waldviertler Handwerker ins Leben gerufen. Es sollen nicht nur die Leistungen im Bereich Bauen, Renovieren und Sanieren gemeinsam vermarktet werden, auch neue Formen der Zusammenarbeit wurden entwickelt. Viele der versierten Handwerker sind Spezialisten, die bei besonderen Herausforderungen gefragt sind. „Uns ist keine Aufgabe zu klein und keine Herausforderung zu kompliziert. Wir setzen uns mit den Wünschen unserer Kunden auseinander, übernehmen Verantwortung für die Qualität unserer Leistung und sind als regionale Klein- und Mittelunternehmen auch nach Abschluss eines Projektes jederzeit erreichbar“, erklärt Ulrike Brandner-Lauter, Geschäftsführerin der Fliesenlegerfirma Lauter und Projektleiterin der Waldviertler Handwerker. So steckt in vielen bekannten Wiener Bauwerken Waldviertler Know-how und Handwerksqualität, wie Brandner-Lauter verrät: Renovierung und Nachbau der historischen Fenster und Türen im Schloss Schönbrunn wurden ebenso von den Waldviertlern erledigt wie Herstellung und Verlegung der Fliesen im neuen Eisbärgehege des Tiergartens. Und auch für manche exklusive Innenausstattung im „Goldenen Quartier“ im ersten Wiener Gemeindebezirk zeichnen sie verantwortlich.