Im Vergleich zum Vorjahr wurde 2017 die Förderung von Gemeinwohlaktivitäten durch die Sparkassen und Sparkassenstiftungen um 3,2 Millionen Euro noch einmal kräftig aufgestockt. Insgesamt 22 Millionen Euro wurden regionalen, sozialen und kulturellen, Jugend-, Umwelt- und Bildungsprojekten in ganz Österreich zur Verfügung gestellt.
Ganz im Sinne ihres Gemeinwohlgedankens geben die heimischen Sparkassen und Sparkassenstiftungen jedes Jahr ein beachtliches Volumen an die Regionen zurück und sind so wichtiger Impulsgeber für die Entwicklung der regionalen und zivilgesellschaftlichen Infrastruktur. Gleichzeitig sind die Sparkassen ein verlässlicher Arbeitgeber und sorgen für Kontinuität und Stabilität vor Ort.
WIR GLAUBEN AN DIE MENSCHEN
„Schon in unserem Gründungsauftrag wurde festgehalten, dass der Glaube an die Begabungen und Potenziale der Menschen im Vordergrund steht. Ziel ist es, das Leben der Menschen in der Region einfacher und unkomplizierter zu gestalten. Daher unterstützen die Sparkassen und Sparkassenstiftungen das Gemeinwohl durch vielfältige Aktivitäten und Projekte, die den Zusammenhalt der Gesellschaft fördern“, erklärt Franz Portisch, Generalsekretär des Österreichischen Sparkassenverbandes und Vorstandsmitglied der Erste Stiftung.
49 Sparkassen und 35 Sparkassenstiftungen setzten sich 2017 für die Förderung, Unterstützung und Weiterentwicklung der Regionen ein. Mit einem Volumen von insgesamt 22 Millionen Euro wurde der Fördertopf im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Millionen Euro noch einmal deutlich aufgestockt. Durch Aktienbeteiligung sind die Sparkassenstiftungen eng mit ihren jeweiligen Sparkassen verbunden und geben einen Teil der Dividendenbeträge Jahr für Jahr für regionale Projekte aus.
Ein großer Teil der Förderungen wird für Aktivitäten und Projekte in den Bereichen Bildung, kommunale Infrastruktur und Sicherheit sowie Kunst und Kultur aufgewendet. Ebenso werden karitative und soziale Initiativen und Jugendförderprogramme tatkräftig unterstützt. Die restliche Fördersumme ist Umwelt-, Sport- und weiteren Projekten vorbehalten.
PROJEKTE ZEIGEN WIRKUNG
Sparkassen wurden von Menschen für Menschen gegründet und haben ihre soziale Verantwortung schon mit ihrer Entstehungsidee konstituiert. Die erfolgreichsten drei Stiftungsprojekte, die außergewöhnliches Engagement, Nachhaltigkeit und gemeinschaftsbildende Maßnahmen fördern, werden mit dem Sparkassenstiftungs-Award CIVITAS auf Empfehlung einer Expertenjury einmal im Jahr ausgezeichnet. Darüber hinaus gibt es viele weitere Gemeinwohlaktivitäten der heimischen Sparkassen und Sparkassenstiftungen, die ebenso erwähnenswert sind.
Eines der aktuellsten Vorzeigeprojekte ist der Neubau der Dornbirner Stadtbücherei, der von der Dornbirner Anteilsverwaltungssparkasse anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der Dornbirner Sparkasse mit 6,6 Millionen Euro vollständig finanziert wird. Der Spatenstich erfolgte bereits im März 2018. Fertiggestellt wird die neue Stadtbücherei in rund einem Jahr sein. Der Neubau ist als zweigeschoßiger Pavillon geplant, der alle Voraussetzungen einer modernen Bibliothek erfüllt und neben einer Kinderbücherei auch einen Kreativraum bietet. „Die Dornbirner Stadtbücherei zählt in puncto Ausleihungsquote zu den österreichischen Spitzenreitern, platzt aber schon längst räumlich aus allen Nähten. Wir sind deshalb von der Sinnhaftigkeit des Vorhabens sehr überzeugt und möchten durch die Unterstützung unsere große Verbundenheit mit der Region zum Ausdruck bringen“, begründen die Vorstände Werner Böhler und Harald Giesinger ihre Entscheidung.
Die Förderung von nachhaltigen Projekten spielt auch in ökologischer Hinsicht eine große Rolle. Unter dem Namen „Green City“ wurden Kremser SchülerInnen durch externe Fachleute unterstützt und angeleitet, um gezielte Begrünungsmaßnahmen in ausgewählten Kremser Schulen zu planen, eigenständig durchzuführen und die Vorteile der Begrünung zu dokumentieren. Zusätzlich zu den Schulgebäuden hatte sich auch das Weingut der Stadt Krems bereit erklärt, sein Flachdach für eine Musterbegrünung zur Verfügung zu stellen. Weiteres Highlight war die Planung und Errichtung von begrünten Möbeln aus wiederverwerteten Holzpaletten durch HTL-SchülerInnen. „Für den Einsatz Die neue Stadtbücherei im Zentrum von Dornbirn (Plan), die von der Dornbirner Anteilsverwaltungssparkasse mit 6,6 Millionen Euro finanziert wurde. Aus dem Schulgelände wird eine grüne Oase: Im Rahmen des Projektes „Green City“ bepflanzen Kremser SchülerInnen ihre Schule. Jungen Menschen eine neue Perspektive geben: Die MentorInnen von „Big Brothers Big Sisters Österreich“ organisieren abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten für ihre Schützlinge. 2017: Sparkassen- und Sparkassenstiftungsaktivitäten im Bereich des Gemeinwohls mit einem Fördervolumen von 22 Millionen Euro Foto: Der Textbildner Foto: Hinterramskogler einer nachhaltigen Veränderung in der klimafreundlichen Entwicklung von Städten in Österreich wurde das Projekt mit einem Förderpreis der Privatstiftung Sparkasse Krems ausgezeichnet. Darüber hinaus wird das Projekt finanziell und kommunikativ unterstützt“, erklärt Christian Hager, Vorstand Kremser Bank und Sparkassen AG. Durch die Kommunikationskanäle der Privatstiftung und der Kremser Bank will man die Öffentlichkeit für die Problemstellung sensibilisieren und das Projekt weiter vorantreiben.
Laut dem Institut für Wirtschaftspädagogik der WU Wien kann nur ein Drittel der 13-bis-14-Jährigen den Empfänger am Zahlschein korrekt wiedergeben. 22 Prozent in dieser Altersgruppe sehen das Drucken von Geld als eine der Hauptaufgaben von Banken an. „Junge Menschen brauchen einfach mehr Finanzaufklärung“, weiß Wilhelm Kraetschmer vom Sparkassenverband. „Daher geben die Sparkassen seit Jahren spezielle Volkschulhefte heraus, die Haushaltsplanung, Wertschöpfung und Schuldenprävention anschaulich vermitteln.“ Mit der diesjährigen Neuauflage der Financial-Literacy-Broschüre – insgesamt 3.900 Exemplare – wird den österreichischen Volksschulen die passende Arbeitsunterlage zur Verfügung gestellt, um den SchülerInnen frühzeitig essenzielles Finanzwissen näherzubringen.
NEUE PARTNER BEIM MENTORINGPROGRAMM BIG BROTHERS BIG SISTERS
Seit dem Frühjahr 2018 unterstützen die Steiermärkische Sparkasse und die Sparkasse Pöllau das Mentoringprogramm „Big Brothers Big Sisters Österreich“. Das kostenfreie Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche, die in Ein-Eltern-Familien aufwachsen oder ein Geschwisterchen verloren haben, mit familiärer Gewalt konfrontiert sind oder in ihrer Familie einen schwer erkrankten Angehörigen haben. Ziel des Programms ist es, „Tandems“ bestehend aus einem Kind oder Jugendlichen und einem ehrenamtlich tätigen Erwachsenen über einen Zeitraum von einem Jahr zu organisieren. „Um jungen Menschen in schwierigen familiären Situationen eine Starthilfe in ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, haben sich die Steiermärkische Sparkasse und die Sparkasse Pöllau dazu entschlossen, dem Projekt in der Oststeiermark als Pilot mit sieben Tandems als neue Partner zur Seite zu stehen. Es ist wichtig, die persönlichen Interessen und Stärken von Kindern zu unterstützen und zu fördern. Kinder brauchen Vorbilder, zu denen sie aufschauen können“, weiß Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse und Präsident des Österreichischen Sparkassenverbandes. MentorIn, Kind und Familie werden dabei von einem multiprofessionellen Team begleitet. Mädchen bekommen eine große Schwester, Buben einen großen Bruder – als Starthilfe für einen erfolgreichen Lebensweg und eine selbstbestimmte Zukunft. „Denn jeder junge Mensch hat eine echte Chance auf eine persönliche Entwicklung verdient, um in eine vielversprechende Zukunft gehen zu können“, bekräftigt Johannes Kielnhofer, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Pöllau.
Unter dem Motto „Die Kraft des Miteinander“ unterstützt die Privatstiftung Kärntner Sparkasse den Dorfservice Oberkärnten. Der soziale Verein bietet eine professionell begleitete Nachbarschaftshilfe mit über 160 haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen an. Die ehrenamtlichen Mitglieder helfen organisiert Menschen, die vorwiegend mobil eingeschränkt sind, bei der Erledigung der täglich anfallenden Aufgaben. Dabei geht es um „normale“ Dinge, deren Nichterledigung eine enorme Einschränkung der Lebensqualität bis hin zum Aufgeben eines eigenständigen Lebens bedeutet. Das Begleiten beim Einkaufen oder zum Arzt gehört genauso dazu wie Besuchsdienste bei einsamen Menschen. In kurzfristigen Notsituationen werden die hauptamtlichen Dorfservice-MitarbeiterInnen eingesetzt, zum Beispiel bei Erkrankung eines Elternteils für stundenweise Betreuung von Kindern, zeitweilige Weiterführung des Haushalts oder bei der Organisation längerfristiger Betreuung. „Der Dorfservice ist eine wichtige Stütze der Gesellschaft in der gesamten Region, und wir wollen damit regionale Initiativen fördern“, betont Johann Krainer, Vorstandsvorsitzender der Privatstiftung Kärntner Sparkasse.
ZAHLEN & FAKTEN:
Verteilung in Mio. Euro (gerundet)
2017: Sparkassen- und Sparkassenstiftungsaktivitäten im Bereich des Gemeinwohls
mit einem Fördervolumen von 22 Millionen Euro