Sparkassen Zeitung

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WKNÖ-Studie: Hohe Bürokratie-Belastungen für kleinere Bankinstitute

Ausgabe #4/2018 • Daten

Im Auftrag der Sparte Bank und Versicherungen in der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) hat die Johannes Kepler Universität Linz die Auswirkungen der überbordenden Regulierung auf den NÖ Bankensektor untersucht. Als Hauptkostentreiber bei den bürokratischen Vorschriften kristallisierten sich die EU-Geldwäsche-richtlinie, steuerliche Informationsverpflichtungen, der Verbraucherschutz, der Compliance Code sowie der Anlegerschutz (MiFID) heraus. Diese fünf Bereiche belasten den NÖ Finanzsektor mit Bürokratie- und Compliancekosten in der Höhe von 21 Millionen Euro. Der NÖ Spartenobmann Johann Vieghofer schlussfolgert daraus, „dass die Bürokratiekosten bei kleineren Instituten stärker ins Gewicht fallen. Allein diese Hauptkostentreiber belasten jedes der 81 niederösterreichischen Institute mit durchschnittlich rund 260.000 Euro. Diese Belastung entspricht 2,6 Prozent des Betriebs- und 4,5 Prozent des Personalaufwandes sowie 6,8 Prozent des Betriebsergebnisses.“

Vieghofer fordert daher gemeinsam mit WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl den Regulierungsdruck für Regional-banken zu lockern und mehr Augenmaß an den Tag zu legen. Damit schlagen sie in die gleiche Kerbe wie der Österreichische Sparkassenverband, der kürzlich in Brüssel darauf hinwies, dass kleinere Kreditinstitute oft den gleichen regulatorischen Aufwand wie große systemrelevante Institute zu bewältigen haben. Dies muss auf EU-Ebene angepasst werden.