Sparkassen Zeitung

Werte

Willkommen in Österreich: weil jeder Mensch zählt!

Ausgabe #5/2015 • Trends

ERSTE Stiftung, Erste Group und Sparkassen engagieren sich mit ihren MitarbeiterInnen für Flüchtlinge in Österreich.

Unzählige Menschen müssen derzeit aus ihrer Heimat fliehen und suchen Schutz und Sicherheit in Europa. Viele kommen auch zu uns nach Österreich. Sie möchten hier ein neues Leben beginnen, ihre Kinder hier in die Schule schicken. Sie kommen, um zu bleiben. Seit dem Sommer ist vor allem humanitäre Hilfe gefragt, es geht primär um Soforthilfe, um die Erstaufnahme oder darum, den vorübergehenden Aufenthalt zu erleichtern. Seit Monaten engagieren sich unzählige MitarbeiterInnen in den Notschlafstellen in der ehemaligen Erste-Bank-Filiale am Wiener Westbahnhof und in den künftigen Räumen der ERSTE Stiftung am Erste Campus in Wien. Viele SparkassenmitarbeiterInnen sind in ihren Gemeinden aktiv, schließen sich anderen Initiativen an, kochen, sortieren Sachspenden, geben Deutschkurse.

Unmittelbar schließt sich jedoch die Frage an: Wie geht es langfristig weiter? Wir sollten uns bereits jetzt überlegen, wie wir in Zukunft ein gutes Zusammenleben mit Flüchtlingen und AsylwerberInnen gestalten, wie wir gemeinsam einen Beitrag dazu leisten, ein gutes Umfeld für schutzsuchende Menschen zu schaffen.

 

Grundstein für jede wirksame Hilfe: Aufklärung und Information

Die Erfahrung hat gezeigt, dass klare und umfassende Informationen, zum Beispiel über die Zahl der in Österreich bereits aufgenommenen Flüchtlinge, über die Höhe des Taschengelds oder den Verlauf des Asylverfahrens eine erste wichtige Voraussetzung sind und letztlich zu einer wesentlich größeren Bereitschaft führen, Flüchtlinge willkommen zu heißen und aufzunehmen.

So hat ein Team der ERSTE Stiftung eine Sammlung von Fragen und Antworten erstellt: Das handliche Kartenset soll alle, die sich für Flüchtlinge in Österreich einsetzen und sie in der eigenen Gemeinde, im eigenen Umfeld willkommen heißen, mit guten Argumenten, Fakten, aktuellen Informationen, Antworten auf mögliche Fragen, Tipps – und auch konkreten Vorschlägen für eigenes Engagement – unterstützen. Auch online sind die Fragen & Antworten zugänglich: www.weil-jeder-mensch-zaehlt.at Doch damit nicht genug: Auf einer Reihe von Informationsveranstaltungen in allen Bundesländern* möchten wir gemeinsam mit MitarbeiterInnen der Caritas Ihre Fragen beantworten und schließlich zum freiwilligen und aktiven Mithelfen anstiften.

Drei Fragen an Dunja Rabatsch, Mitarbeiterin der Kremser Bank:

Sie engagieren sich bereits seit Monaten für Flüchtlinge. Was genau beinhaltet Ihr Projekt? Sind noch andere MitarbeiterInnen der Sparkasse involviert?
Im Moment kümmere ich mich hauptsächlich um Sachspenden – sammeln, sortieren und ausgeben – unter anderem für ein Sachspendenlager in meinem Heimatort. Unser Spendenlager hat einmal wöchentlich geöffnet. Die Flüchtlinge können sich von Kleidung über Essgeschirr bis hin zu Kinderspielzeug alles holen, was sie brauchen. Die persönlichen Kontakte und die Dankbarkeit, die uns entgegengebracht wird, freuen mich ganz besonders. Auch KollegInnen bringen mir Sachspenden mit und ich weiß, dass sich einige in ihren eigenen Gemeinden engagieren.

Sie werden um Unterstützung für Ihr Projekt beim Flüchtlingsfonds der ERSTE Stiftung ansuchen. Wäre die Finanzierung sonst möglich gewesen?
Beim Flüchtlingsfonds selbst möchte ich ein „Gartenprojekt“ einreichen, die Bewirtschaftung von freien Flächen im Gemeindegebiet – gemeinsam mit einer tollen Projektgruppe in meinem Heimatort. Die Finanzierung wäre vielleicht auch ohne den Flüchtlingsfonds möglich, aber mit vielen Kompromissen und in abgespeckter Form, da aus den eigenen Taschen finanziert werden müsste.

Welche Tipps haben Sie für Ihre KollegInnen, die sich ebenfalls engagieren wollen?
In nahezu jeder Gemeinde gibt es bereits eine Gruppe von Menschen, die sich um Flüchtlinge kümmern. Jede helfende Hand ist willkommen. Besonders „gezielte Spenden“ sind derzeit gefragt, zum Beispiel kann man eine ÖBB-Vorteilscard schenken oder sein altes Fahrrad spenden. Aber was wirklich jeder tun kann, ist zu versuchen, freundlich und vorurteilsfrei auf unsere neuen BewohnerInnen zuzugehen.

Die nächsten Infoveranstaltungen in Ihrer Nähe:

  • Oberösterreich - 14. Dezember 2015, 18 Uhr, Linz
  • Vorarlberg - 16. Dezember 2015, 17.30 Uhr, Dornbirn
  • Tirol - 17. Dezember 2015, 17.30 Uhr, Innsbruck

 

Flüchtlingsfonds der Erste Stiftung:

MitarbeiterInnen der Erste Group und Sparkassen für ehrenamtliches Engagement gewinnen

Das von der ERSTE Stiftung initiierte Projekt ‚Willkommen in Österreich: weil jeder Mensch zählt‘ setzt nicht nur auf Aufklärung. Es fördert lokale Initiativen von MitarbeiterInnen. Ob ein Willkommensfest, Ausflüge oder Malworkshops organisiert, Fahrdienste oder Deutschkurse angeboten, ein Infoservice für besorgte MitbürgerInnen oder Wohnräume geschaffen werden: Die ERSTE Stiftung hat einen Flüchtlingsfonds eingerichtet, der mit 500.000 Euro dotiert ist. Projektideen werden zweckgebunden mit Geldbeträgen bis zu 3.500 Euro pro Antrag unterstützt. Der Fonds ist auf ein Jahr angelegt und läuft von November 2015 bis Oktober 2016.

Wie funktioniert’s?
Jede/r MitarbeiterIn kann ein Ansuchen über das Portal www.apply.erstestiftung.org/Fluechtlingsfonds einreichen. Die Projektanträge werden von einer Jury, bestehend aus ERSTE Stiftung, Caritas und Sparkassenverband, geprüft. Dass wir nur gemeinsam die gesellschaftlichen Herausforderungen meistern können, liegt auf der Hand. Wir freuen uns auf Ihre Ideen und Aktivitäten!

Alle Informationen zum Projekt finden Sieauf der Webseite
www.weil-jeder-mensch-zaehlt.at