Sparkassen Zeitung

5 Fragen an

5 Fragen an Claudia Kottal

Ausgabe #September/2022 • GEMEINWOHL

CLAUDIA KOTTAL. DIE SCHAUSPIELERIN ÜBER GEMEINWOHL, DIE BEDEUTUNG VON SOZIALEM ENGAGEMENT UND WIESO ES BALSAM FÜR DIE SEELE IST.

1. WELCHE BEDEUTUNG HAT SOZIALES ENGAGEMENT FÜR SIE?

Mir liegt das Thema Gleichberechtigung, das sich durch die ganze Welt und durch unser ganzes Leben zieht, sehr am Herzen. Damit meine ich sowohl die Gleichstellung von Mann und Frau in allen Bereichen als auch den generellen Menschenrechtsgrundsatz: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Nicht jede und jeder hat das Glück in einem Land geboren zu sein, in dem die Menschenrechte gewahrt werden – und ich sehe es als meine Pflicht an, mich einzusetzen und für die Gleichberechtigung aller Menschen zu kämpfen. Das gilt auch für Ältere und Schwächere – manche haben Angehörige verloren oder keine große Familie und sind dadurch sehr stark von Einsamkeit betroffen.

2. WARUM IST DAS ENGAGEMENT IM GEMEINWOHL FÜR SIE PERSÖNLICH RELEVANT?

Ich habe das Gefühl, dass eine starke, liebevolle Gemeinschaft jedes einzelne ihrer Mitglieder bereichert. Denn wenn ich andere unterstütze, helfe ich gleichzeitig mir selbst. Es klingt komisch, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass das wirklich stimmt.

3. WAS BEDEUTET DIESE UNTERSTÜTZUNG FÜR HILFSBEDÜRFTIG?

Manchmal kann es schwierig sein, Hilfe anzunehmen, sich einzugestehen Hilfe zu benötigen. Wenn wir anderen helfen, öffnen wir unser Herz und sagen: „Wir sind alle gleich. Ich könnte genauso an deiner Stelle sein.“ Das Gefühl des „Anders-seins“ aufzulösen ist Balsam für die Seele – dann muss ich mich für nichts mehr schämen oder schlecht fühlen, wir sind alle eins und unterstützen einander. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es bekanntlich heraus.

4. WARUM SOLLTE SICH JEDE EINZELNE BZW. JEDER EINZELNE ENGAGIEREN?

Man lernt, glaube ich, auch sehr viel über sich und das Leben selbst. Wenn sich alle Menschen dieser Welt mehr einsetzen würden und sich mit ihren Mitmenschen verbinden würden, hätten wir wesentlich weniger Hass und Leid in der Welt, davon bin ich überzeugt!

5. WIE KÖNNEN NOCH MEHR MENSCHEN DAZU MOTIVIERT WERDEN?

Es ist wichtig darüber zu reden, sich gegenseitig zu inspirieren. Viele Menschen würden gerne helfen und wissen gar nicht, wo und wie sie das können.


INFO: Die Schauspielerin ist am Theater ebenso zuhause wie in Film und Fernsehen. Im Oktober ist die Wienerin in der Kinokomödie „Love Machine 2“ an der Seite von Thomas Stipsits zu sehen. Am 15. Oktober feiert sie im Wiener WERK X Premiere in der musikalischen Farce „Horses“. www.horsesmusical.com
Foto: Jeanne Degraa