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Economy

Niederösterreich: Die hängenden Algengärten

Ausgabe #1/2017 • #glaubandich

ecoduna hat ein revolutionäres Verfahren zur industriellen Züchtung von Mikroalgen entwickelt. Jetzt wollen die Niederösterreicher zu einem internationalen Big Player der Industrie werden.

Mikroalgen sind einer der zukunftsträchtigsten nachwachsenden Rohstoffe. Mit ihren vielfältigen Inhaltsstoffen, wie essenzielle Fettsäuren, Pigmente, Kohlenhydrate und vegane Proteine, sind sie Teil eines weltweiten Milliardenmarktes, der jährlich zweistellig wächst. Ein Markt, in dem auch ein österreichisches Unternehmen mitmischen will. ecoduna hat ein einzigartiges Verfahren für die industrielle Produktion von qualitativ hochwertigen Mikroalgen entwickelt und weltweit patentiert.

CEO und Vorstandsvorsitzender von ecoduna ist Johann Mörwald, der einst als CEO der Hofer KG Österreich, Slowenien, Schweiz, Ungarn und Griechenland tätig war. Was hat ihn veranlasst, in die Algenzucht einzusteigen? „Die Faszination für die einzigartige Technologie und der Wunsch, diese innovative Start-up-Idee zum Durchbruch und Erfolg zu begleiten“, gibt Mörwald Auskunft. Das Unternehmen wurde 2010 von Franz Emminger und Martin Mohr nach fünfjähriger Vorlaufzeit für Forschung und Entwicklung gegründet. Mit dem Glauben an sich selbst, an die Idee und das Verfahren wagte man den Start, gemäß dem Motto: „Nur die Visionen von heute verändern die Welt von
morgen.“

 „Nur die Visionen von heute
verändern die Welt von morgen.“
Johann Mörwald, CEO

Die hängenden Gärten

In Bruck an der Leitha steht die Demonstrations- und Forschungsanlage mit einem Volumen von 100.000 Litern. Seit 2012 können dort Verfahrenstests im industriellen Echtbetrieb stattfinden. Die wertvollen Mikroalgen wachsen und gedeihen in grünen Röhren, genannt: die hängenden Gärten. „Das ecoduna-Verfahren hebt sich ganz klar vom restlichen Markt ab“, sagt Mörwald. Das so erzeugte Algenpulver wird an Großhandel und Industrie vertrieben. Verwendung findet es in Nahrungsmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, Tiernahrung, zur Farbstoffgewinnung und in Pharmazie und Kosmetik. „Als Vorreiter ist es immer schwierig, den Anfang zu schaffen, aber das Produkt spricht für sich, und das Bewusstsein der Menschen für Algen und ihre Wertstoffe steigt stetig“, ist Mörwald überzeugt.