Mark Stüttler, Geschäftsführer der „Tyroler Glückspilze“, über die Leidenschaft Pilze zu züchten, das Geschäft mit den Vitalpilzen und seine Definition von Unternehmertum.
Sparkassenzeitung: Wie kommt man auf die Idee Pilze zu züchten?
Mark Stüttler: Schon von klein auf sind ich und mein Bruder mit unserer Tante regelmäßig in den Wald Schwammerlsuchen gegangen, seither bin ich fasziniert von der fantastischen und oft wundersamen Welt der Pilze. Bereits damals habe ich mir die Frage gestellt, wie man Pilze wohl selbst anbauen kann. Im Laufe der Jahre sind weitere pilz-
interessierte Menschen zu uns gestoßen, daraus ist unser Team entstanden.
Kann man vom Pilzezüchten leben?
Stüttler: Ja, auf jeden Fall, und wir sind manchmal selbst vom Erfolg unseres Unternehmens überrascht. Doch wir beschäftigen uns schon seit 18 Jahren mit dem Anbau von Pilzen von der Spore zum fertigen Fruchtkörper. Was als Hobby begann, mündete 2007 in die Gründung des MRCA Mushroom Research Center Austria. Seit 2012 fungiert MRCA als reine Forschungsgesellschaft. Produktion und Vertrieb erfolgen unter der Marke Tyroler Glückspilze über die Mushroom Production Center GmbH. Heute sind wir in Europa der einzige Anbieter mit einem derart breiten Spektrum an Speise- und Vitalpilzen, Pilzbrut und Mykorrhiza-Produkten in bester Bio-Qualität. Zudem bieten wir alles rund um das Thema privater und professioneller Pilzanbau. Wir liefern optimale Rohstoffe, Maschinen und Geräte sowie Pilzanbau-Gewächshäuser in jeder Größe. Das benötigte Know-how gibt es bei uns oben drauf.
Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt Ihr Unternehmen?
Stüttler: Unser Kernteam besteht derzeit aus sieben Mitarbeitern, daneben bilden wir laufend drei bis vier Praktikanten aus, die von Universitäten in Österreich und anderen Ländern zu uns entsandt werden. Nicht mitgerechnet sind hier die Pilzbauern, die selbständig tätig sind, befreundete Forschungseinrichtungen sowie das große Netzwerk unserer Handelspartner. In den nächsten Monaten wollen wir unser Kernteam nochmals erweitern, wir rechnen im Jahr 2017 mit einem Personalstand von 20 Vollzeitmitarbeitern.
Was waren die größten Hürden beim Start Ihres Unternehmens?
Stüttler: Die größte Herausforderung war das Gründungskapital. Wenn man Pionierarbeit leistet und etwas macht, das zuvor in Österreich noch niemand versucht hat, ist es schwierig bis unmöglich von Banken Gelder zu lukrieren. Daher war die größte Hürde beim Start unseres Unternehmens die Suche nach Privatinvestoren und strategischen Partnern.
Was macht für Sie unternehmerischen Erfolg aus?
Stüttler: Gute Unternehmerinnen und Unternehmer zeichnet aus, dass sie hartnäckig bleiben und an die eigenen Ideen glauben. Gerade bei Pionierarbeit auf bisher unbearbeiteten Märkten soll man sich nicht unterkriegen lassen. Die Devise lautet: Man muss einmal öfter aufstehen als man hinfällt. Aus den Steinen, die einem in den Weg gelegt
werden, sollte man einfach ein Haus bauen.
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Mark Stüttler, Geschäftsführer der Tyroler Glückspilze
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