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Land und Märkte

Vorarlberg: Die Seilbahn-Könige aus Wolfurt

Ausgabe #1/2017 • #glaubandich

Wenn der Vorarlberger Seilbahnhersteller Doppelmayr in die Medien kommt, dann mit seinen Großprojekten rund um den Globus. Mit Flexibilität, Know-how und Pioniergeist ist die Gruppe allen Herausforderungen in traditionellen und neuen Märkten gewachsen.

Das österreichische Familienunternehmen Doppelmayr wurde 1893 von Konrad Doppelmayr in Wolfurt gegründet. Eine der ersten großen Herausforderungen für das Vorarlberger Unternehmen war 1937 der Bau des ersten Ski-Schlepplifts Österreichs in Zürs. Auf einer Länge von 390 Metern wurde ein Höhenunterschied von 150 Metern überwunden. 1953 kam der erste Auftrag aus Übersee. 1972 wurde die erste kuppelbare Gondelbahn in der Firmengeschichte gebaut. Auch die Seilbahnen bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014, die Seilbahn in Rio de Janeiro und die größte innerstädtische Seilbahn in La Paz, Bolivien, stammen von Doppelmayr. Mit innovativen Transportsystemen setzt Doppelmayr/Garaventa immer wieder Maßstäbe, und auch die effizienten und leistungsstarken Systeme für den Materialtransport der Vorarlberger überzeugen auf dem Weltmarkt.

Im Jahr 2002 fusionierte Doppelmayr mit der Schweizer Garaventa Gruppe. Als Qualitäts-, Technologie- und Marktführer im Seilbahnbau betreibt Doppelmayr/Garaventa Produktionsstandorte sowie Vertriebs- und Serviceniederlassungen in mehr als 35 Ländern der Welt. Bis heute realisierte das Unternehmen über 14.700 Seilbahnsysteme für Kunden in 90 Staaten. „Für uns ist jeder Auftrag ein Erfolg und wird mit der gleichen Präzision bearbeitet, egal ob es sich um einen kleinen Schlepplift oder um das größte Seilbahnnetzwerk in einer Stadt handelt“, sagt Ekkehard Assmann, Leiter Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei Doppelmayr.

Auf seinen Erfolgen ausruhen möchte man sich bei Doppelmayr nicht. In den letzten Jahren hat man sehr viel in die Entwicklung investiert. So wurde zum Beispiel die Steuerung komplett überarbeitet, die nun neue Maßstäbe setzt, auch die Einführung der neuen Produktlinie D-Line war ein voller Erfolg. Doppelmayr beschäftigt in Österreich 1.360 MitarbeiterInnen, 94 davon sind Lehrlinge; weltweit hat der Seilbahnhersteller 2.673 MitarbeiterInnen. „Wir sind Seilbahner mit Leidenschaft. Das ist natürlich überspitzt formuliert, aber viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Wir hätten keinen Erfolg, wenn wir nicht an uns und unser Produkt glauben würden“, versichert Assmann. Im Geschäftsjahr 2015/16 konnte der Umsatz um fünf Prozent gesteigert werden. Damit erzielten die Vorarlberger Seilbahnhersteller den zweithöchsten Umsatz in der Firmengeschichte.

Längste Dreiselbahn der Welt

Auch die nächsten Projekte von Doppelmayr lassen aufhorchen: Die längste Dreiseilbahn der Welt in Vietnam wird realisiert, ebenso entstehen die Seilbahnen für die Winterolympiade in Südkorea 2018. Auch Peking 2022 ist bereits ein Thema. Beteiligt ist Doppelmayr überdies beim Neubau der Eibsee-Seilbahn auf die Zugspitze. Bis Dezember 2017 soll hier die bestehende Seilbahn durch eine moderne Pendelbahn mit zwei Kabinen für je 120 Personen ersetzt werden.