Ein Blick auf die Exportquoten der heimischen Unternehmen beseitigt alle Zweifel: Die Österreichische Wirtschaft lebt vom Export. Viele Unternehmerinnen Und Unternehmer träumen den Traum vom Schritt über die Grenzen.
Österreich hat sich längst als Exportland etabliert. Fast 50.000 heimische Firmen vertreiben ihre Fertig- und Zulieferprodukte in rund 220 Ländern. Die Exportquote vieler Betriebe liegt bei 90 Prozent und höher. Wenn der Standort des Unternehmens auch in Österreich liegt, so ist doch die Welt das Ziel.
Nicht vergessen darf man dabei die Auswirkungen auf den heimischen Arbeitsmarkt, denn diese sind enorm: Eine Milliarde Euro an Exporten schafft oder sichert über 6.000 Arbeitsplätze, und jeder zweite heimische Job ist direkt oder indirekt vom Export abhängig. Steigt die Exportquote um ein Prozent, bedeutet das 10.000 neue Arbeitsplätze.
Die größten Export-Destinationen der österreichischen Unternehmen sind seit Jahren dieselben: In Sachen Export ist Deutschland klar die Nummer eins, gefolgt von den USA, Italien, der Schweiz, Frankreich und Tschechien. Gut 85 Prozent der österreichischen Exporte gehen in europäische Länder.
Die Frage nach dem Erfolgsrezept, um international konkurrenzfähig zu sein, beantworten alle UnternehmerInnen gleich: Innovation, ständige Weiterentwicklung und gut ausgebildete MitarbeiterInnen. Und es ist kein Wunder, dass viele heimische Unternehmen an der Erfolgsstory Export teilhaben wollen. Wenn man wachsen will, ist internationaler Erfolg wichtig.
DER TRAUM VOM EXPORT
Der Uhrenhersteller Jacques Lemans ist bereits seit über 40 Jahren erfolgreich als internationales Uhrenunternehmen tätig. „Am Anfang war der Traum, eine große Uhrenmarke zu schaffen. Dieser hat sich im Laufe der Zeit verwirklicht. Heute ist Jacques Lemans in mehr als 120 ändern der Welt tätig und vertreibt über eine Million Uhren pro Jahr“, erzählt Alfred Riedl, der das Unternehmen 1975 gegründet hat. Gesteuert wird alles nach wie vor von der Konzernzentrale in St. Veit an der Glan.
Der Erfolg baut auf einer klaren Philosophie auf: Top-Qualität zu Top-Preisen. Dafür stellen sich auch Weltstars wie Oscar-Preisträger Kevin Costner, Skistar Anna Veith oder Star-Pianistin Khatia Buniatishvili als MarkenbotschafterInnen, zur Verfügung. Was den internationalen Ansatz zusätzlich unterstreicht.
Wie wichtig sind Weiterentwicklung und Innovationen für den weltweiten Erfolg? „Für ein internationales Uhrenunternehmen wie Jacques Lemans ist es besonders wichtig innovativ zu sein. Designerinnen und Designer, Technikerinnen und Techniker sitzen bei uns direkt in der Zentrale. Gemeinsam entwickeln wir unsere Uhren ständig weiter und präsentieren laufend neue Modelle. Dazu kommt der Markenschutz um sich gegenüberbilligen Imitationen zu schützen“, erklärt Alfred Riedl. Die Exportquote von Jacques Lemans liegt derzeit bei rund 55 Prozent – Tendenz steigend. Doch viele Länder der Welt sind noch nicht von Jacques Lemans erschlossen. Alfred Riedl: „Daran arbeiten wir. Das Jahr 2018 hat bereits sehr gut begonnen, sodass wir auch heuer wieder auf eine zweistellige Zuwachsrate im Export hoffen dürfen.“
TÖPFE FÜR DEN WELTMARKT
Jeder kennt sie, und viele haben sie in ihrer Küche: die Produkte der Firma RIESS KELOmat. Auch International ist die Marke gefragt. „Wir freuen uns sehr darüber, und die internationale Komponente ist mittlerweile sehr wichtig. Sie zeigt uns, dass wir eine breite Akzeptanz und Anerkennung der Qualität unserer Produkte haben. Wir spüren weltweit eine Rückbesinnung einer größer werdenden Konsumentenschicht auf den bewährten natürlichen Werkstoff Emaille“, gibt Julian Riess Auskunft. Mittlerweile leitet die neunte Generation den Familienbetrieb in Ybbsitz. Die Emailleprodukte der Marke RIESS werden in über 35 Länder weltweit exportiert, das heißt, fast 50 Prozent der Marke RIESS gehen in den Export, bezogen auf das Gesamtunternehmen liegt der Export-Anteil bei 35 Prozent. Wer denkt, dass Innovation bei einem Traditionsprodukt hintangestellt wird, der irrt. „Innovation, vor allem in der Produktentwicklung, ist bei uns überlebenswichtig um am umkämpften Markt zu bestehen. Wir haben gemeinsam einen laufenden Prozess entwickelt, wo wir Feedback von Händlern, Konsumentinnen und Konsumenten und unserem Außendienst einholen, und arbeiten mit jungen DesignerInnen um unsere beiden Marken laufend weiterzuentwickeln. Technologisch feilen wir parallel dazu immer daran, die Produktion zu optimieren“, sagt Julian Riess: „Der Ausbau unserer internationalen Aktivitäten wird weiter vorangetrieben, gleichzeitig achten wir darauf, dass wir solide auf unseren drei Geschäftsbereichen – die Haushaltsmarken RIESS und KELOmat, Emailleschilder und Industriekomponenten – stehen und jeden einzelnen entwickeln.“
Wo liegt der Schlüssel zum Erfolg? „Auschlaggebend ist unsere nachhaltige Ausrichtung in allen Unternehmensbereichen, speziell genannt sei unsere CO2-neutrale Produktion mit eigener Wasserkraft und unsere ressourcenschonende Herstellung in Ybbsitz. Eine zweite wichtige Säule sind unsere MitarbeiterInnen, ohne die der Erfolg der letzten Jahre nicht möglich gewesen wäre. Drittens genannt sei unsere vorsichtige Geschäftspolitik bei gleichzeitiger Offenheit neuen Entwicklungen gegenüber sowie unsere Ausrichtung auf drei Geschäftsbereiche, wodurch wir das Unternehmen nun schon in der neunten Generation in der Familie führen können“, gibt Riess zu Protokoll.
ÄSTE IN DIE WELT
Anfang der 1930er Jahre erblickte TIGER das Licht der Welt. Ursprünglich war das Unternehmen auf den Nasslack-Sektor spezialisiert, doch im Jahr 1968 wagte TIGER als eines der ersten Unternehmen den Einstieg in die damals neue Pulverlack-Technologie: Aus der einstigen Farbenhandlung wurde der Marktführer bei der Herstellung von duroplastischen Pulverbeschichtungen für den Außenund Innenbereich.
Mehr als fünf Prozent des Umsatzes investiert TIGER in die Entwicklung ausschließlich umweltfreundlicher Hochleistungs- Produkte, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen. So können die Oberösterreicher den immer spezifischer werdenden Anforderungen der KundInnen gerecht werden. „Wir re-investieren unseren Gewinn vornehmlich in neue Technologien um die Wettbewerbsfähigkeit von TIGER weiter zu stärken. Das ist die Basis unserer Unabhängigkeit“, so das TIGER-Management. Mit hohen Qualitätsstandards, umweltfreundlichen und innovativen Produkten und kurzen Lieferzeiten erobern die Welser die Märkte.
Das managementgeführte Unternehmen ist in Familienbesitz und blickt auf eine über-80-jährige Geschichte in der Lack- und Farbenindustrie zurück. An dieser Struktur wird sich nichts ändern. „Unsere Wurzeln sind in Österreich, unsere Äste reichen in die ganze Welt“, heißt es bei TIGER. Rund 70 Prozent des Umsatzes von mehr als 305 Millionen Euro werden jenseits der österreichischen Grenzen erwirtschaftet.
Am Welser Standort beschäftigt das Unternehmen 536 MitarbeiterInnen; weltweit sind es 1.251. „Unsere Marktführerschaft erreichen wir mit engagierten, loyalen, kommunikativen und fachlich kompetenten KollegInnen. New Skills wie Teamfähigkeit, Selbstverantwortung und Selbst-Lernfähigkeit sind existenzielle Eigenschaften für den Erfolg im Umfeld ständiger Veränderung“, weiß man bei TIGER.