Sparkassen Zeitung

Economy

Wenn Journalisten reisen...

Ausgabe #3/2018 • Tourismus

Wohin zieht es heuer die heimischen ReiseschreiberInnen und damit vielfach auch die dadurch inspirierten LeserInnen? Ich bin dieser Frage in unserer Sommerausgabe der Sparkassenzeitung nachgegangen. Kommen Sie mit auf einen beispielhaften Trip durch die Reiseberichte eines heimischen Mediums in den letzten Wochen.

Straff zusammengefasst für QuerleserInnen: Die Weltreise der Reiseberichterstatter beginnt in der Türkei, zieht ihre Schwünge über Österreich und seinen großen Bruder Deutschland auf die iberische Halbinsel nach Portugal und Spanien. Nach Norden geht es weiter über Frankreich, Italien und UK und noch viel weiter nach Fernost, bevor man wieder zurück im östlichen Europa landet und der Trip schließlich an der Schwelle zum Orient kulinarisch ausklingt.

Und nun die Langversion.
SchnellleserInnen und SeherInnen von 3SAT können sich hier Verabschieden.

Die Einstiegsstory wandelt auf den Spuren des Orient-Express in einem luxuriösen Eisenbahnhotel in Istanbul. Von der Weltmetropole geht es nahtlos über zu einer weiteren. Wie könnte es anders sein, nach Österreich. Und ganz klar: nach W…, nein falsch getippt: nach Kufstein! Vom Operetten-Sommer wird hier erzählt, von der lauschigen kleinen Altstadt, der mächtigen mittelalterlichen Burg und einem romantischen Entlangradeln am Inn. Erst dann wird die nächste Weltmetropole angelaufen: Hamburg. An Alster und Elbe geht der Reiseredakteur „Elphi schauen“ und Hanse-Bier trinken und nebstbei ein paar (Fracht-)Riesen am Hafen sichten. Nachdem wir schon lange nicht mehr dort waren, fliegen wir nach? Istanbul. Genau genommen zum Flughafen, wo wir einen Blick hinter die Kulissen werfen dürfen: Dieser offenbart, dass rund 30 Kilometer außerhalb Istanbuls 7.594 Hektar Land zum „größten Flughafen der Welt“ erklärt werden, zumindest einmal zur Baustelle dafür.

Kulinarische und musikalische Leitmotive für Städtetrips

Am anderen Ende des europäischen Kontinents lauschen die Reiseschreiber in der Song-Contest-Metropole Lissabon Europop- statt Fado-Klängen und setzen ihren nächsten Schritt in den Sand. Und zwar in jenen der ältesten Stierkampfarena im andalusischen Ronda. Von der iberischen Halbinsel ist es nicht allzu weit zu den herrlichen Weingütern und Schlössern, mittelalterlichen Städten und zu Blicken weit zurück in die Steinzeit im südwestfranzösischen Périgord-Gebiet. Kurz noch entschleunigte Erholung in der Vorsaison des Badeortes Jesolo in der Lagune von Venedig geholt, bevor es über Liverpool ab nach Asien geht. Die weltoffene Stadt am River Mersey beweist, dass sie mehr zu bieten hat als Beatles-Flair. Wie auch die Tempel von epischer Größe in Kambodschas Angkor Wat. Da kann nur Shkodra dagegenhalten. „Shko…was?“ ist eine entspannte Stadt in Albanien unweit des etwas bekannteren Koman-Stausees. Den Abschluss macht – man höre und staune – schließlich zum dritten Mal Anatolien; diesmal wird Istanbul nicht besichtigt, sondern vielmehr darin „eingeschnitten“, etwa Oktopus in Lavendelöl.

Fazit: Vielfältiger Trip mit selektivem Europa- und etwas überproportionalem Anatolien-Schwerpunkt. Dringend nötig hätte das wunderbare Land am Bosporus ja den Tourismus …

Markus Nepf leitet die Stabsstelle Kommunikation des Österreichischen Sparkassenverbandes.