Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Einst sagte die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach: „Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt von morgen aussieht.“ Unser Handeln wird dabei von einem eigenen Wertesystem gesteuert, egal ob auf persönlicher, gesellschaftlicher oder globaler Ebene. Die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass sich Werte aber auch wandeln können und ihnen mal mehr, mal weniger Bedeutung zugesprochen wird – Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Regionalität haben unlängst deutlich an Momentum gewonnen. Das freut uns als Sparkassengruppe sehr, denn seit über 200 Jahren fühlen wir uns genau diesen Werten verpflichtet und deshalb heißt es bei uns nicht nur #glaubandich, sondern auch #glaubanmorgen.
Im wahrsten Sinne an Wert gewonnen hat die Sparsamkeit der Österreicherinnen und Österreicher – in Zeiten der Pandemie wird so viel Geld auf die Seite gelegt wie noch nie. Warum die Menschen bisher insgesamt besser als erwartet durch die Krise gekommen sind, erfahren Sie auf den Seiten 8 und 9. Eine große Veränderung im Österreichischen Sparkassenverband fand im September statt. Gabriele Semmelrock-Werzer wurde als erste Frau an die Spitze des Verbandes gewählt und folgt als neue Präsidentin auf Gerhard Fabisch. Im großen Einführungsinterview erzählt sie über ihre Ambitionen in ihrer neuen Rolle, das Spannungsverhältnis von niedrigen Zinsen und steigender Inflation und warum Bargeld nach wie vor wichtig ist (ab Seite 10). Welche Werte sind eigentlich den Österreicherinnen und Österreichern wichtig? Spannende Einblicke gibt Ihnen die aufwendig gestaltete Grafik auf den Seiten 14 und 15.
Nicht immer muss Gewinnmaximierung an erster Stelle des unternehmerischen Handelns stehen. Ab Seite 16 stellen wir Ihnen einige spannende Social Start-ups vor, die sich der Lösung eines gesellschaftlichen Problems annehmen und dadurch einen sozialen Mehrwert schaffen.
Ein Wert, der noch deutlich an Relevanz zunehmen sollte, ist die private Altersvorsorge. Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen Versicherung, gibt einen Überblick über aktuelle, nachhaltige Vorsorgemöglichkeiten (ab Seite 22). Weiterhin einen viel zu geringen Stellenwert hat nach wie vor die Finanzbildung in Österreich. 50 Prozent der Jugendlichen fühlen sich nicht ausreichend für die Zukunft gerüstet und haben Zweifel, das eigene Geldleben managen zu können. Um die Wissenslücken zu füllen, bedarf es auch seitens der Politik einer mit Leben gefüllten Finanzbildungsstrategie. Seit bereits fünf Jahren unterstützt der Erste Financial Life Park (FLiP) Jugendliche für ein unabhängiges Finanzleben (ab Seite 24).
Generalsekretär des Österreichischen
Sparkassenverbandes
Foto: Ann-Kathrin Wuttke
Dass kein Wert jemals in Stein gemeißelt ist, weiß auch der Philosoph Konrad Paul Liessmann. Er erklärt uns, welche Funktion ethische Werte für uns und die Gesellschaft haben, wo sie ihren Ursprung finden und warum sie sich im Laufe der Zeit ändern (ab Seite 28).
Liebe Leserinnen, liebe Leser: Welche Werte sind Ihnen persönlich wichtig? Langsam, aber sicher bewegen wir uns auf die besinnliche Jahreszeit zu – eine Zeit, um sich neu zu fokussieren. Vielleicht hilft Ihnen dabei auch die neue, für heuer letzte Ausgabe der Sparkassenzeitung. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Spaß beim Lesen und ein gutes restliches Jahr.